Studie zur Überempfindlichkeit gegen Insektenstiche bei Pferden

Veröffentlicht am 16.07.2024

Studie über Insektenstich-Überempfindlichkeit bei Pferden

Insektenstich-Überempfindlichkeit (IBH), auch bekannt als "Sommerekzem" oder "Sweet Itch", ist eine häufige Erkrankung bei Pferden, die durch Stiche von Culicoides-Mücken verursacht wird. Diese Stiche verursachen intensiven Juckreiz, wodurch betroffene Pferde sich heftig kratzen und es zu excoriierten Läsionen kommt. Um die Auswirkungen von IBH auf das Wohlbefinden von Pferden besser zu verstehen, haben schwedische Forscher die Auswirkungen dieser Überempfindlichkeit auf die Bewegungsaktivität und das Verhalten von Pferden untersucht.

Hintergrund der Studie

Die Studie umfasste 30 Pferde—16 mit IBH und 14 Kontrollpferde—in einer prospektiven Crossover- und Fall-Kontroll-Studie über zwei Sommer. Sowohl Pferde mit IBH als auch Kontrollpferde wurden im selben Paddock gehalten, wodurch sie ähnliche Umweltbedingungen und eine ähnliche Exposition gegenüber Culicoides hatten.

Entzündungen und Juckreiz sind das Ergebnis einer allergischen Reaktion (Typ-I-Überempfindlichkeit) auf Antigene im Speichel der beißenden Mücken. Diese Mücken bevorzugen es, sich entlang der Mähne, an der Basis des Schweifs, in den Ohrmuscheln sowie im intermandibulären Bereich und entlang der ventralen Mittellinie zu ernähren. Betroffene Pferde tun alles, um den Juckreiz zu lindern, sogar bis zu dem Punkt, dass sie sich selbst erheblich verletzen, was zu offenen und ulzerierten Wunden führt. Dieses Verhalten kann zu Veränderungen wie Unruhe, Depressionen, Angstzuständen, Nervosität und möglichem Gewichtsverlust aufgrund von Stress und Unbehagen führen.

Beobachtungen und Ergebnisse

Culicoides-Mücken sind am aktivsten abends und morgens, was die Beobachtungszeiträume in der Studie waren. Juckreiz war bei IBH-betroffenen Pferden während der Abendstunden häufiger, was mit der Spitzenaktivität der Culicoides nach Sonnenuntergang korreliert.

Die Bewegungsaktivität unterschied sich nicht zwischen IBH-betroffenen Pferden und Kontrollpferden; jedoch entwickelten IBH-betroffene Pferde durch anhaltendes Kratzen Exkoriationen und Bereiche mit Haarausfall. Selbst kurze Kratzperioden führten zu mäßigen bis schweren entzündlichen Hautläsionen. Dieses Kratzverhalten setzt mehr pro-inflammatorische Mediatoren frei, wodurch ein Teufelskreis aus Entzündung und Unbehagen entsteht, der zu mehr Kratzen und Juckreiz führt. Pferde, die nicht von IBH betroffen waren, kratzten sich ebenfalls, verursachten jedoch keine selbst zugefügten Hautläsionen oder Wunden.

Managementstrategien für Pferde mit IBH

Prophylaktische Managementstrategien, wie die Verwendung einer Pferdedecke oder eines Insektenschutzmittels, milderten die klinischen Anzeichen von IBH aufgrund der fortgesetzten Exposition gegenüber Culicoides nicht. Obwohl die Forscher keine Unterschiede in der Bewegungsaktivität oder im Verhalten zwischen IBH-betroffenen und Kontrollpferden feststellten, ist es wichtig, wirksame prophylaktische Maßnahmen zu finden, um das Wohlbefinden von Pferden im Zusammenhang mit Insektenüberempfindlichkeit zu verbessern. Selbst kurze Expositionszeiten gegenüber den Mücken führen zu Selbsttraumata, die offene Wunden und Läsionen verursachen. 

Idealerweise sollte die Exposition gegenüber beißenden Mücken von vornherein verhindert werden, indem Pferde in Gebiete verlegt werden, die weniger förderlich für die Entwicklung und Brutplätze der Mücken sind, Pferde mit wirksamen Fliegendecken ausgestattet werden, die den Bauch bedecken, und ein geeignetes insektizides Abwehrmittel identifiziert wird, das die Insekten vom Körper des Pferdes fernhält. Mückenfallen sind ebenfalls nützlich, um die Populationen der Culicoides-Mücken in der Umgebung zu reduzieren.

Fazit

Die Insektenstich-Überempfindlichkeit stellt eine große Herausforderung für das Wohlbefinden von Pferden dar. Proaktives Management und wirksame präventive Maßnahmen sind unerlässlich, um die Auswirkungen dieser Erkrankung auf Pferde zu minimieren und ihre Gesundheit und ihren Wert zu erhalten.

Quelle: https://equimanagement.com/research-medical/improving-the-welfare-of-ibh-affected-horses/?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR31kG_0cbeFjecPOiMqNQwVobD1Qf-pzbUHmfDE4_hqa5IIc1n4boQxMUM_aem_SxbCrXOH6sF8cpmwxU6fXQ

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